Snorre: Multifunktionales Designobjekt aus Lattenrost

Aus einem alten Lattenrost wird durch Upcycling ein neues, einzigartiges Designobjekt.
Ob Pflanzenständer oder Tisch – snorre ist ein multifunktionales Wohn-Accessoire, das jeden Innenraum aufwertet.

(c) Snorre

RX Austria & Germany: Wie entstand die Idee zu Snorre?

Thomas Maurer: Der Zufall hat schon so manche Idee geboren. Während des Architektur-Studiums beschäftigte sich Maximilian Klammer mit „stülpbaren Mechanismen“. In einem Studienmodell, das er aus alten Lattenrosten baute, landete aus Platzmangel eine Pflanze. Die Optik überzeugte und geboren war snorre. Das Feedback war überwältigend. Um eine Produktion in Kleinserie zu starten, war es uns von Anfang an wichtig, Partner wie die MA48 ins Boot zu holen und den sozialen Gedanken mit einzubinden. Somit konnten wir recht zügig Werkstätten der Caritas und Volkshilfe als Produktions- und Logistikpartner gewinnen.

Woher kam die Idee für den Namen?

Im Möbeldesign kommen nordische Eigennamen oft vor. Sie stehen für skandinavisches Design und hohe Qualität. Und außerdem klingen sie hier in Österreich ungewöhnlich. Das dachte wohl auch der Vater von Max, als er uns spaßhalber den Namen „snorre“ vorgeschlagen hat. Sehr passend, fanden wir, und haben ihn direkt behalten. Denn „to snore“ heißt auf Englisch „schnarchen“ und ist somit optimal für unser Designerstück aus altem Lattenrost.

Was ist die Mission des Unternehmens?

Durch einzigartiges Design und nachhaltige Produktion setzen wir ein Statement für das Wohndesign der Zukunft. Wir wollen Möbel neu denken und aufzeigen, wie wertvoll Upcycling sein kann. Mit „snorre“, unserer Möbelserie aus ausrangierten Lattenrosten, beweisen wir, dass schönes Design, Zirkularität und soziale Produktion vereinbar sind.

Bitte beschreiben Sie uns den Prozess von Materialgewinnung bis zum Endprodukt

Einige snorre waren früher einmal ein Kinderbett, manche auch ein Doppelbett. Wer genau darauf geschlafen hat, weiß man nicht mehr. Die meisten waren aber wohl echte Wiener oder Wienerinnen, denn alle Lattenroste kommen direkt von der MA 48, der städtischen Abfallversorgung.

Anschließend arbeiten wir mit sozioökonomischen Betrieben zusammen: Während die Volkshilfe die Lattenroste direkt von der MA 48 abholt und zerlegt, baut die Wörkerei der Caritas die zerlegten Lattenroste zu einem Unikat zusammen. Es war uns von Beginn an wichtig, den sozialen Gedanken im gesamten Projekt gleich mit einzubinden. Sowohl die Volkshilfe als auch die Wörkerei bieten arbeitslosen Menschen einen stufenweisen Einstieg in ein geregeltes Arbeitsleben und helfen den Teilnehmern aktiv durch Coachings oder Unterstützung bei der Arbeitssuche. 

Erfüllung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung: Wie geschieht dies?

Als Gründerteam ist es uns wichtig, Nachhaltigkeit auf 3 Säulen zu sehen: ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit - und damit auch Verantwortung.
Ökologische Nachhaltigkeit erreichen wir durch die Verwendung von bestehendem Material, den ausrangierten Lattenrosten, und die kurzen Transportwege.
Die ökonomische Nachhaltigkeit sehen wir bei snorre in der Langlebigkeit. Snorre ist ein multifunktionales Wohn-Accessoire und kann immer wieder neu in Szene gesetzt werden. Ob Pflanzenständer, Abstelltisch oder Bar – snorre passt sich an jede Wohnsituation an. Da jedes Unikat in Zusammenarbeit mit Caritas & Volkshilfe produziert wird, binden wir auch die soziale Nachhaltigkeit in jeden snorre ein.

Upcycling-Design: Wohin geht der Trend? Und wie wertvoll ist es wirklich?

Wir sehen, dass viele Menschen mit Upcycling immer noch ein recht „verbasteltes Do-It-Yourself-Image“ verbinden - also Stücke, die man selbst in der Garage schnell zusammenbaut. Mit diesem Image wollen wir klar aufräumen. Unsere snorre sind Design-Unikate, die professionell produziert werden und auch mit einem Designpreis ausgezeichnet wurden.

Wir leben immer noch in einer Wegwerfgesellschaft. Es wird zuviel gekauft und zuviel weggeworfen. Viele Stücke sind dabei noch sehr gut erhalten und können wunderbar wiederverwertet werden. Auch wenn wir im Upcycling-Design eine Pionier-Rolle einnehmen, sind wir sicher, dass in den nächsten Jahren viele diesem Trend folgen werden. Und dazu wollen wir auch neue Start-Ups und bereits größere Unternehmen ermutigen! Jeder kann einen Teil zu mehr Nachhaltigkeit beitragen.

Wo kann man Ihre Produkte erwerben?

Am einfachsten über unseren Online-Shop auf www.snorre.cc Wer snorre direkt erleben will, kann auch ein Unikat bei der Wohnen&Interieur erwerben.

Sind noch weitere Designs/Produkte geplant?

Gerade arbeiten wir an Zusätzen für snorre, wie einen textilen Einhängesack und Standfuß. Dabei achten wir natürlich darauf, upgecycelte oder recycelte Materialien zu verwenden. Snorre wird sich auch weiterentwickeln und bald als eleganter Steh-, Bestell- und Couchtisch erhältlich sein. Die große Präsentation von „snorre 2.0“ wird im Rahmen der Wohnen&Interieur im März stattfinden. 

(c) snorre

(c) snorre

(c) snorre

(c) snorre