16.03.2021
Der Immobilienpreis des Wiener Charmes
„Wien, Wien, nur du allein“ – Wien ist eine der beliebtesten Städte der Welt. Corona hat vieles verändert. Das eigene Heim gewinnt noch mehr an Bedeutung. Genauso wie der Arbeitsplatz zuhause und die Sehnsucht nach der Freifläche. Ein Lokalaugenschein auf die Wiener Bezirke.
Text von Anna-Maria Felbermayer, Content Management
Nicht umsonst wurde Wien bereits zum zehnten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt weltweit vom Beratungsunternehmen Mercer gewählt. Neben einem stabilen politischen und sozialen Umfeld punktet die Bundeshauptstadt mit qualitativ hochwertigem Wohnraum. Dabei bietet Wien so viel Grünfläche wie kaum eine andere europäische Großstadt. Der Grünanteil innerhalb der Bezirke schwankt von unter 2 bis 15 Prozent in den innerstädtischen Regionen und beträgt bis zu 70 Prozent in den westlichen Bezirken. Weitläufige Grünflächen finden sich vom Wienerwald bis in die Lobau.
Der Drang nach Freiheit
Das Jahr 2019 hat viel verändert. Vor allem das eigene Zuhause wurde oft in Frage gestellt. „Der Wunsch nach einer Verbesserung der Wohnsituation lässt sich auch auf Immobilienplattformen ablesen“, berichtet Richard Buxbaum, Prokurist und Leiter des Bereichs Wohnen bei OTTO Immobilien. „Hier sind gerade jene Suchanfragen nach Wohnungen mit Außenbereichen und Grünflächen deutlich in die Höhe gegangen. Dieser Wunsch nach Freiflächen spiegelt den großen Drang nach Freiheit in dieser Zeit der regelmäßigen Lockdowns und Eingeschlossenheit wider.“ Freiflächen finden sich eher in den Randbezirken. Im 22. Bezirk bieten knapp 60 Prozent der Eigentumswohnungen eine Freifläche, damit gilt dieser als Spitzenreiter.
Homeoffice und seine Folgen
Der Trend vom Hoffice, nämlich der Verschmelzung vom eigenen Wohnraum mit dem Arbeitsplatz ist bereits angekommen und wird vermutlich noch länger bleiben. Laut Buxbaum wird dies zwei Folgen haben: Einerseits erfährt das Wiener Umland eine enorme Aufwertung, da das tägliche Pendeln wegfällt. Andererseits ist mit einem Zuzug nach Wien zu rechnen, denn Wohnen und Arbeiten kann so besser kombiniert werden. Auch die Gewerbeimmobilien dürfen hierbei nicht vergessen werden. Für Unternehmen lassen sich Büros teilweise einsparen, da Homeoffice in den meisten Haushalten gut funktioniert.
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Der Drang nach Freiheit wird immer größer.
Preise steigen weiter an
Laut Buxbaum wird es auch zu einer Preisentwicklung kommen. Vor allem ein Schub bei Anlagewohnungen wird prognostiziert. „Mit einer Steigerungsrate von über 30 Prozent aus dem Ausland in 2020 – insbesondere im Luxussegment – wird auch die Anzahl der Transaktionen 2021 ein deutlich höheres Niveau erreichen.“ Preisreduktionen erwartet der Experte nicht. Bis dato sind die Preise im leistbaren und mittleren Segment stabil geblieben trotz geringerer Transaktionszahlen, im Premiumsegment sind sie leicht gestiegen.
Preisentwicklung Wiener Bezirke
Bei den Neubauprojekten ist der Quadratmeterpreis im Erstbezug (Verkauf direkt vom Bauträger) letztes Jahr um 4,6 Prozent gestiegen. Die Bezirke vier, zwölf, 20 und 23 verzeichneten sogar zweistellige Zuwachsraten. Bei den Bestandswohnungen hingegen gab es eine leichte Abnahme mit 4,5 Prozent im Vergleich zur durchschnittlichen Steigerungsrate der letzten 10 Jahre. Trotzdem verzeichneten die Bezirke fünf, 15 und 22 Preissteigerungen von über 10 Prozent.
Der Mietpreis in Wien liegt aktuell bei 13,01 Euro Nettomiete (exkl. Betriebskosten und Ust) pro Quadratmeter und Monat. Das ist eine Steigerung von 1,7 Prozent im Vergleich zu 2019. Der durchschnittlich höchste Mietpreis (18,07 €/m²) findet sich im 1. Bezirk, der niedrigste im 21. Bezirk (10,89 €/m²).
Trendprognose Wiener Bezirke
Jeder einzelne Bezirk in Wien hat seinen eigenen Charme. Natürlich gibt es immer Bezirke bzw. Grätzel, die aktuell trendig sind. So auch der zweite Bezirk im Bereich des Karmelitermarktes oder das geplante „LeopoldQuartier“ beim Donaukanal. Der Ausbau des Wiener U-Bahnnetzes lässt den fünften sowie den 17. Bezirk aufwerten. Des Weiteren ist die Umgebung um die Meidlinger Hauptstraße sehr beliebt.
Quelle: OTTO Immobilien