03.10.2022

Kein Pfusch: Energiespartipps vom Profi

ATV-Star Günther Nussbaum („Pfusch am Bau"), Österrreichs bekanntester Bau-Sachverständiger, steht Ihnen auf der „Bauen+Wohnen" Salzburg Rede und Antwort. Dort hält er freitags und samstags spannendene Vorträge zum Thema „Energiekrise? Wie man beim Hausbau langfristig Geld spart". 

Text von Lilian Amina Derndler, BA, Content Management, und Mag. Karoline Sinhuber, Marketing

Der berühmte Bausachverständige Günther Nussbaum steht  für jeweils vier Beratungsslots á 15 Minuten zur Verfügung, die wir auf Facebook verlosen - folgen Sie uns auf Facebook, machen Sie mit und gewinnen Sie eine exklusive Beratung durch den Experten! Vorab hat Günther Nussbaum mit RX Austria & Germany über die Themen Energiesparen sowie Kostenfallen beim Hausbau gesprochen.

Herr Nussbaum, ist der erste österreichische Bausachverständige mit EU-weit gültiger Zertifikation und hat seit 1995 mehr als 6000 Bauschadensbewertungen durchgeführt. Da erkeinem Verband angehört und nicht für eine Versicherung arbeitet, kann er Bauherrn, die mit ihren Problemen zu ihm kommen, völlig unabhängig beraten.  

Wo lauern die größten Gefahren, das persönliche Baubudget massiv überziehen zu müssen? 

In der schlechten Planung beziehungsweise schlechten Vorbereitung verliert man das meiste Geld. Wer im Vorfeld nicht genau weiß, welche Leistungen an wen zu beauftragen sind, dem drohen teure Nachträge während der Bauphase. Wer nach einer Beauftragung Zusatzleistungen bestellt, der darf mit Aufschlägen von rund 20% auf die Normalpreise rechnen. In der Planung ist der Bauherr selbst der wichtigste Profi. Vorbereitung und Vertragsgestaltung sind die ersten Grundsteine für ordentliches Bauen.

Wie lassen überhöhte Preise enttarnen?

Überhöhte Preise sind nur im Preisvergleich erkennbar. Das kommt allerdings der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich, weil die Angebote unterschiedlich sind. Es passiert nicht zwingend absichtlich, aber jeder Anbieter beschreibt seine Leistung anders und bietet anders an. Das liegt auch daran, dass es viele verschiedene Arten gibt, ein Haus zu bauen oder ein Handwerk herzustellen. Umso wichtiger ist die gute Vorbereitung in Fachgesprächen auf Messen. Es gibt auch die Möglichkeit der Online-Recherche. Wobei apropos online: Nirgends wird so viel gelogen und betrogen wie im Internet. Hier lauern auch viele Fallen!

Ist es heutzutage überhaupt noch sinnvoll, ein Haus zu bauen?

Es ist egal, ob man in einem Haus oder in einer Wohnung wohnt. Gebaut werden muss auf jeden Fall, aber es macht schon Unterschiede, ob man als Mieter oder Eigentümer wohnt. Der Mieter muss sich um vieles nicht kümmern, was den Eigentümer plagt. Dafür hat ein Eigentümer mehr Möglichkeiten und er erhöht mit jeder Kreditrate sein Vermögen. Aktuell rentiert sich wohl nur noch die Errichtung von großvolumigen Wohnhausbauten und das energieautarke Eigenheim. Wer für sich selbst baut, kann auch Geld sparen - zwar nur langfristig, aber speziell in einer Wirtschaftsflaute richtet man es sich lieber zu Hause warm ein. Wo Geld für andere Aktivitäten fehlt, da wird in das Eigenheim investiert. Ein großer und „sinnvoller“ Markt ist die Revitalisierung und Sanierung, speziell in Bezug auf Energiesparen und erneuerbare Energien beim Althaus.

Lohnt sich eine Wärmepumpe für jedes Haus?

Es gibt Wärmepumpen für jeden Baustandard. Beim gut wärmegedämmten Neubau kommt aber aus meiner Sicht nur mehr die Luftwasserwärmepumpe in Frage. In Kombination mit PV-Anlagen und Stromspeicher ist der Häuselbauer damit rasch energieautark und vom Wahnsinn aktueller Energieprobleme befreit.

Wo macht Energiesparen wirklich Sinn?

Das Thema Energiesparen könnte Bücher füllen, von der Errichtung über die haustechnische Optimierung bis hin zum Nutzungsverhalten der Bewohner selbst. Die Bauordnung verlangt nur sehr wenig Wärmedämmung, deswegen bieten heimische Betriebe im harten Preiswettkampf auch meist nicht mehr an als vorgeschrieben. Im beheizten Keller würde die OIB-Richtlinie 6 (Baurecht) nur rund 10 Zentimeter Dämmung vorschreiben. Ich hingegen habe meinen Keller mit 40 Zentimeter XPS-Austrothermplatten gedämmt! Auch die Leitungswärme- und Bereitstellungsverluste an Heizleitungen und Wasserspeichern sind zu berücksichtigen. Auch hier gilt es, so dick wie möglich zu dämmen. Smarthome ist hier die große Hoffnung und die Möglichkeit, haustechnische Komponenten „smart“ einzustellen und zu regeln. Etwa wann Strom aus welcher Quelle genutzt wird, bei welcher Globaleinstrahlung die Klimaanlage energiesparend läuft und ob die Waschmaschine vielleicht drei Stunden später nur mehr die Hälfte an Stromkosten verursacht, all das lässt sich sinnvoll nur mit „intelligenter Haustechnik“ regeln. Hier gilt es, noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.

Danke für das Gespräch! Wir freuen uns auf Ihre Vorträge auf der Bauen+Wohnen Salzburg

(c) Günther Nussbaum

 

(c) Günther Nussbaum

 

(c) Günther Nussbaum

 

"Bauen+Wohnen" Wien 10.-13.11.2022, Messe Wien

Vortrag Günther Nussbaum:

Energiekrise? Wie man beim Hausbau langfristig Geld spart

Freitag, 11.11.2022 - Uhrzeit 15.00 -16.30

Samstag, 12.11.2022 - Uhrzeit 9.30 -11.00